Die Magie des Phosphatidylcholins: Was dieses Fett für Ihre Darmgesundheit tun kann

Wenn Sie auf der Suche nach einer Möglichkeit sind, Ihre Gesundheit zu verbessern, sollten Sie Phosphatidylcholin in Betracht ziehen. Dieses natürliche Fett hat sich bei Colitis ulcerosa und anderen chronischen Darmerkrankungen als therapeutisch wirksam erwiesen.

Das Wichtigste bei der Einnahme von Phosphatidylcholin ist, dass es den unteren Dünndarm und unter Umständen den unteren Dickdarm erreichen muss, um wirksam zu sein. Je nach Lage des Entzündungsherdes im Körper.

Das Geheimnis liegt in der Beschichtung des Phosphatidylcholin

Das eigentliche Know-how der therapeutischen Wirkung von Phosphatidylcholin liegt in der Beschichtung des Phosphatidylcholin. Nur wenn es an der richtigen Stelle – nämlich am Ort der Entzündung – freigesetzt wird, kann es seine volle Wirkung entfalten. Mit anderen Worten: Nicht jedes Phosphatidylcholin-Präparat führt zu den gleichen Ergebnissen.

Wieso ein körpereigenes Fett therapeutisch wirksam sein kann

Phosphatidylcholin (PC) ist ein Hauptbestandteil der hydrophoben Magenschleimhautbarriere, welche die darunter liegende Schleimhaut vor dem Angriff von Bakterien schützt. Bei äußerlicher Anwendung hemmt es die Bildung akuter Verletzungen und der daraus resultierenden Entzündungen.*

 

Colitis ulcerosa ist eine häufige chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Sie tritt auf, wenn sich die Schleimhaut des Dickdarms entzündet. Das bedeutet, dass die Barriere, die verhindern soll, dass Dinge wie Nahrung und Bakterien aus dem Darm in den Rest des Körpers gelangen, nicht mehr gut funktioniert. Dies kann dann zu Problemen wie Durchfall, Blut im Stuhl und Entzündungen führen.

 

Tatsächlich ist dieses spezielle Fett, laut Prof. Dr. Walter Stremmel, im Schleim von Colitis ulcerosa-Patienten zu mehr als 70 % vermindert.

 

Zusätzlich eingenommenes PC (Phosphatidylcholin) kann dabei helfen, den Mangel auszugleichen, damit die Darmschleimhaut ihre Schutzschicht wieder aufbauen kann.

Kann man einen Mangel an Phosphatidylcholin durch Nahrung ausgleichen?

Nein, leider kann man es nicht durch Nahrungsmittel oder einfache Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen. Bei chronischen Darmerkrankungen ist PC (Phosphatidylcholin) nur dann wirksam, wenn es den unteren Dünndarm und den unteren Dickdarm erreicht. Dies hängt davon ab, wo sich der Entzündungsherd im Körper befindet.

 

Die gesamte Nahrung, die wir zu uns nehmen, wird jedoch über den oberen Dünndarm in den Körper aufgenommen. Folglich gelangt dieses Phosphatidylcholin nie in den unteren Teil des Dünndarms. Geschweige denn gezielt in den Teil des Darms, indem die Entzündungsherde auftreten. Darum liegt das eigentliche Know-how von Phosphatidylcholin in der Beschichtung des Phosphatidylcholin.

 

Diese besondere Art von Fett muss durch aufwendige Verfahren beschichtet werden, damit es nicht vom Körper frühzeitig verstoffwechselt wird. Dieses Fett soll sich frühestens erst im unteren Dünndarm auflösen und idealer Weise am Entzündungsherd. Es kann dann genau dort in den Schleim eingebaut werden, wo es fehlt. Die Einnahme von Phosphatidylcholin als Ergänzungsmittel oder in Form einer „lecithinreichen“ Ernährung ist daher nicht sinnvoll.

 

Vielmehr ist es wichtig zu verstehen, dass es sogar wichtig ist, das PC mit der magensaftresistenten Beschichtung zu sich zu nehmen, welches auf den eigenen Entzündungsherd abgestimmt ist. Ist der eigene Entzündungsschwerpunkt im Colon, kann die Verstoffwechslung des Phosphatidylcholin im Dünndarm zu früh und weniger optimal sein. Ein PC (Phosphatidylcholin) speziell für den Colon kann da sinnvoller sein. Mittlerweile gibt es erste Präparate die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse abgestimmt sind.

Werbung

phosphatidylcholin bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa
Diesen Werbeplatz können Sie mieten.

Wirken die Präparate bei allen Dickdarmentzündungen gleichermaßen?

Leider kann man das nicht generalisieren. Studien von Prof. Dr. Walter Stremmel und seinem Team bei Colitis ulcerosa ergaben, dass bei 70 % der Patienten, die mit mit speziell behandelten PC behandelt wurden, die Entzündung innerhalb von 12 Wochen zum Stillstand kam. Bei der Hälfte dieser Patienten hörte die Entzündung vollständig auf. Hierbei wurden jedoch noch keine unterschiedlich beschichteten Präparate getestet, die sich jeweils gezielt in den Bereichen des Darms auflösen, in denen sich die Entzündungsherde hauptsächlich befanden.

 

Es gibt Studien, die zeigen, dass Lecithin helfen kann, Entzündungen zu unterdrücken. Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, ob Lecithin bei den Betroffenen in der hydrophoben Magenschleimhautbarriere vermindert vorhanden ist. Wenn dies der Fall ist, wäre es eine vielversprechende Idee, weitere Nachforschungen zu diesem Thema anzustellen oder es selbst einfach zu testen.