Colitis ulcerosa – Darmerkrankung

Colitis ulcerosa – Darmerkrankung
Bei der Colitis ulcerosa handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Zusammen mit Morbus Crohn ist sie die am häufigsten vorkommende chronische Darmentzündung.
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Was ist Colitis ulcerosa?

Was ist Colitis ulcerosa?

Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die ausschließlich den Dickdarm befällt. Die Entzündung beginnt dabei im Enddarm und steigt kontinuierlich in den Dickdarm auf. Nach dem Grad bzw. der Ausdehnung des Befalls unterscheidet man die Proktitis als reine Enddarmentzündung, die Sigmoiditis, die partielle Colitis und die Pancolitis, den gesamten Dickdarm befällt.

Die Entzündung beschränkt sich dabei auf die Schleimhaut. Sie führt zur Ausbildung von Geschwüren, daher der Name „ulcerosa“ aus dem Lateinischen für „geschwürig“.

Die chronische Darmentzündung befällt grundsätzlich alle Altersgruppen, der Schwerpunkt der Neuerkrankungen findet sich jedoch zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr. Es gibt keine nennenswerten Unterschiede in der Verteilung der Geschlechter.

Die Erkrankung ist chronisch und gilt bis heute als nicht heilbar. Es gibt unterschiedliche Verlaufsformen: Sie kann in entzündlichen Schüben, fulminant, leicht oder aber kontinuierlich verlaufen. Der schubweise Verlauf ist dabei am häufigsten. Bei dieser Verlaufsform kommt es zu akuten Entzündungsphasen, die mit starken Beschwerden einhergehen. Zwischen diesen Phasen kommt es zur Remission, einer Zeitspanne ohne nennenswerte Entzündungsaktivität und mit keinen oder nur geringen Beschwerden.

Wie wird die Diagnose bei Colitis ulcerosa gestellt?

Die Darmerkrankung wird über eine Darmspiegelung diagnostiziert. Über eine Stuhlprobe wird ausgeschlossen, dass die Entzündung von bestimmten Bakterien wie beispielsweise Salmonellen oder Clostridien ausgelöst wurde.

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Was für Symptome macht die Colitis ulcerosa?

Symptome bei Colitis ulcerosa

Die Leitsymptome der Colitis sind Durchfall und Bauchschmerzen. Der Durchfall kann dabei schleimig, blutig oder beides sein. Oft kommt es vor dem Stuhlgang zu ausgesprochenen Krämpfen, gelegentlich zu einer Stuhlinkontinenz. Der Stuhl kann dann nicht gehalten werden. Ist nur der Enddarm von der Entzündung betroffen, kann Durchfall auch fehlen. Es kommt dann zu festen, aber blutüberzogenen Stühlen.

Über eine Stuhlprobe wird ausgeschlossen, dass die Entzündung von bestimmten Bakterien wie beispielsweise Salmonellen oder Clostridien ausgelöst wurde.

Zu Durchfall und Bauchschmerzen gesellen sich häufig Fieber, Abgeschlagenheit und ein starkes Krankheitsgefühl. Es kann zu unterschiedlichen Komplikationen im Rahmen der Erkrankung kommen. Diese beschränken sich nicht nur auf den Darm:

Entzündungen an Gelenken und allgemein im Bewegungsapparat, an den Augen sowie an den Gallenwegen sind die wichtigsten Komplikationen bei der Colitis ulcerosa. Eine seltene, aber lebensgefährliche Komplikationen ist das so genannte toxische Megakolon, eine starke Aufblähung des Dickdarms bei gleichzeitiger Aufhebung der natürlichen Peristaltik. Es macht eine sofortige komplette Entfernung des Dickdarms notwendig. Sehr selten, bei einer „Pancolitis“, entzündet sich auch das Ende des Dünndarms, was man in der Medizin als „Backwash-Ileitis“ bezeichnet.

Was sind die Ursachen der Colitis ulcerosa?

Bei der Darmerkrankung werden aktuell mehrere Mechanismen diskutiert, die als Ursache bzw. als Auslöser fungieren. Bis vor einigen Jahren hat man sich auf die Autoimmunhypothese festgelegt. 

Das Immunsystem attackiert dabei Zellen der Darmschleimhaut oder eigentlich nützliche Darmbakterien. Deren Zelltod wiederum setzen Stoffwechselprodukte frei, die die Darmschleimhaut reizen und letzten Endes entzünden.

Die zweite vermutete Ursache ist eine Barrierestörung der Darmschleimhaut: hier reizen die Stoffwechselprodukte einer eventuell veränderten Darmflora die ungeschützte Schleimhaut, was zu einer Entzündung führt.

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Kann eine bestimmte Diät Colitis ulcerosa verbessern?

Man hat bisher keine bestimmte Diätform ermitteln können, die die Erkrankung sicher und bei allen Patienten lindert. Allerdings hat man beobachtet, dass die Reduktion von Zucker, Weißmehl, rotem Fleisch sowie unlöslichen Ballaststoffen und scharfen Gewürzen die Symptome häufig abmildert. Bei entsprechend starken Beschwerden wird oft eine Trinknahrung eingesetzt, die bereits im Dünndarm aufgenommen wird und den Dickdarm entlasten soll. Einige Patienten registrieren Verbesserungen, wenn sie auf Milchprodukte und Weizen verzichten.

Darüber hinaus werden alternative Ernährungsansätze wie histaminarme Ernährung, lektinarme Diät und Steinzeit-Ernährung als lindernd diskutiert.